Nach dem Hochwassereignis 2013, wo ein massiver Feuerwehreinsatz entlang der Schutzdämme erforderlich war, wurde vom Hochwasserschutzverband Tullnerfeld eine Modernisierung und Aufrüstung der Pumpanlagen beschlossen, so auch beim Siel in St. Johann.
Im Zuge der aktuellen Umbauten wurde die Sielanlage mit einer modernen Steuerung ausgerüstet und außerdem eine neue Noteinspeisemöglichkeit eingerichtet. Seit kurzem kann die Anlage vollständig vom Leitstand des Hochwasserschutzverbands in Tulln ferngesteuert werden.
Der Feuerwehr kommen hier aber auch weiterhin Aufgaben zu: Sollte die Netzwerkverbindung nach Tulln versagen, muss die Steuerung vor Ort von der Feuerwehr übernommen werden. Auch bei einem Stromausfall ist wiederum die Feuerwehr gefragt, ein mobiles Stromaggregat bereitzustellen.
Gemeinsam mit der Errichterfirma Klenk & Meder und der Stadtfeuerwehr Tulln wurde daher am Abend des 08.11.2017 eine Einschulung auf die Steuerung sowie ein Probelauf der Notstromeinspeisung mit dem 150kVA-Aggregat der FF Tulln durchgeführt.
Nach der kurzfristigen, einsatzbedingten, Unterbrechung konnte der Probelauf erfolgreich abgeschlossen werden. Auch der Zugriff auf die Fernsteuerungs-Visualisierung wurde an die Feuerwehr übergeben und wird im Feuerwehrhaus eingerichtet. Vielen Dank an die Tullner Kameraden, die sich an dem Abend für uns Zeit genommen haben! :-)
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Zusatzinfo: Die Sielanlage St. Johann dient zum Absperren des Mühlkamps am Donaudamm, welcher bei einem Donauhochwasser früher oder später "rückwärts" fließen würde und dann die Ortschaften flutet. Allfälliges Restwasser und Sickerwasser von innerhalb des Damms muss dann über den verschlossenen Damm nach draußen gepumpt werden. Zu diesem Zweck sind schon jahrzehntelang Großpumpen in Grafenwörth stationiert.
Vor 2002 musste die Feuerwehr diese jedes Mal auf's Neue in Stellung bringen und wieder abbauen. Seit 2002 sind die Pumpen fix am Siel installiert. Nach 2013 wurde die Automatisierung und elektrotechnische Aufrüstung des Siels betrieben.