„LKW wegschleppen auf der S5 zwischen Fels und Kirchberg“ lautete die anfängliche Alarmmeldung für die Feuerwehr Grafenwörth am frühen Morgen des 16.03.2021. Gekommen ist dann alles anders: Der Einsatzort lag auf der S33 in Richtung Tulln zwischen Traismauer und Grafenwörth und der Lenker konnte nach einem medizinischen Notfall das Führerhaus nicht mehr verlassen.
Bei Eintreffen der Feuerwehr Grafenwörth versorgten Sanitäter das Samariterbund Traismauer gerade den Lenker im Führerhaus, die Autobahnpolizei hatte mit der Absicherung der Unfallstelle begonnen, welche die Feuerwehr Grafenwörth umgehend erweiterte. Als Arbeitsbereich für die Menschenrettung wurden dann beide Spuren der S33 gesperrt und der Verkehr über den Pannenstreifen geleitet.
Mit vereinten Kräften gelang es den Lenker auf eine Schaufeltrage und aus dem Führerhaus zu bringen. Nach einer unerwarteten Rauchentwicklung aus Richtung des LKW-Motors begann die Feuerwehr außerdem mit der Suche nach einer Brandquelle und der Bereitstellung von Löschmittel – zum Glück stellte sich der Rauch nur als defekte Standheizung des LKW heraus. Nach weiterer Versorgung vor Ort wurde der Lenker dann in ein Krankenhaus eingeliefert. Nach oben erwähntem Notfall kollidierte die Zugmaschine des Sattelschleppers jedoch mit der Mittelleitwand, wobei der LKW schwer beschädigt wurde.
In Erwartung einer komplexen Bergungsaktion wurde daher die Kranmannschaft der Feuerwehr Krems/Donau von der Einsatzleitung angefordert. Währenddessen organisierte das Fuhrunternehmen eine Ersatzzugmaschine um den Sattelauflieger weitertransportieren zu können, sobald dieser vom kaputten Zugfahrzeug gelöst werden könnte.
Mit einiger Arbeit und dem Wissen des Fahrmeisters der Feuerwehr Grafenwörth gelang es dann die kaputte Zugmaschine vom Auflieger zu trennen und per Abschleppstange des Wechselladefahrzeuges das Zugfahrzeug wegzuziehen, wodurch das Ersatzfahrzeug den Auflieger aufnehmen konnte. Nun konnte auch der Schaden an der Zugmaschine genauer unter die Lupe genommen werden.
Dabei wurde festgestellt, dass das Fahrzeug nach einem Reifenwechsel vermutlich wieder fahrbereit wäre. Das Fuhrunternehmen holte daher einen Ersatzreifen während die Feuerwehrleute den zerstörten Reifen vom Fahrzeug trennten. Erheblich erleichtert wurde die Aufgabe vom mittlerweile eingetroffenen Kranfahrzeug der Feuerwehr Krems. Mit dem starken Bordkompressor des Krans und einem Druckluftschrauber war die Arbeit rasch erledigt.
Nach Tausch des Reifens konnte die nun wieder rollfähige Zugmaschine per Abschleppstange des Wechselladefahrzeuges mit einer Blaulichteskorte ins Grafenwörther Gewerbegebiet geschleppt und dort wieder einem Vertreter des Fuhrunternehmens übergeben werden. Nach rund 3,5h konnte die Feuerwehr Grafenwörth dann wieder Einsatzbereitschaft melden.