Vor 110 Jahren ereignete sich der größte (heute bekannte) Brand in der Geschichte der Feuerwehr Grafenwörth - die Edermühle wurde durch ein Schadenfeuer fast vollständig zerstört. Unser Feuerwehrhistoriker Friedrich Ploiner jun. hat die Geschichte für Sie rekonstruiert:
27. August 1911 Brand der Edermühle
Am Kirtagssamstag um 2 Uhr früh brach in der Mühle ein Feuer aus, dass sich zu einem verheerenden Großbrand entwickelte. Zu allem Unglück funktionierte zu Beginn die Spritze der Ortsfeuerwehr nicht, eine wirksame Brandbekämpfung konnte dann mit Hilfe einiger umliegender Feuerwehren durchgeführt werden.
Nach „Telefonruf“ waren die Feuerwehren aus Jettsdorf, Wagram Seebarn, Schloß Grafenegg, Feuersbrunn, Kamp, Kollersdorf, Altenwörth, Krems, Rohrendorf, Haitzendorf Gedersdorf und Großriedenthal erschienen.
Die Mühlengebäude wurden durch das Feuer vernichtet, lediglich das Wohnhaus konnte gerettet werden.
Aus den zerstörten Speichern ergoß sich das Getreide in den Mühlkamp, wo die Bevölkerung dann bei der Halterbrücke mit Körben versuchte das Getreide abzufischen. Die noch vorhandenen Mehlvorräte und auch das Getreide waren aber durch die Brandeinwirkung ungenießbar geworden.
Die Hitze des Feuers war so groß, dass beim gegenüber liegenden Kaufhaus Stöger die Fensterscheiben zersprungen und sich die Rollbalken verbogen. Es dauerte fast eine Woche, bis auch die letzten Glutnester gelöscht waren und die Brandwache abgezogen werden konnten.
Als Brandursache wurde ein heiß gelaufenes Lager des Mühlenantriebes vermutet.