Nach dem Schock der ersten Tage ist die Lage langsam unter Kontrolle. Rund um die Uhr haben hunderte Feuerwehrleute aus ganz Niederösterreich und auch aus dem Bezirk Hartberg in der Steiermark Menschenrettungen durchgeführt, eine notdürftige Infrastruktur aus dem Boden gestampft und so gut als möglich mit dem Aufräumen begonnen. In St. Johann sprengt das Bundesheer den Donauschutzdamm um das darin angestaute Wasser des Kamp nach draußen zu lassen.
Für den 11.08.2002 findet sich folgender Eintrag in der Chronik:
_____
"Die Auspumparbeiten können durch den hohen Grundwasserspiegel nur sehr beschränkt durchgeführt werden. Die Feuerwehren pumpen die Keller leer, die Hausbesitzer können dann die Keller ausräumen, binnen kurzer Zeit sind aber die Keller wieder mit Grundwasser gefüllt.
Am Anker gelingt es, die überschwemmte Straße soweit abzupumpen, das die Zufahrt zu den Häusern wieder möglich ist.
Das Rote Kreuz – Bezirksstelle Tulln –errichtet neben dem Feuerwehrhaus eine SanHist ("Sanitätshilfsstelle", Anm.) mit sechs Fahrzeugen und 15 Mitarbeitern.
Der Müll wird vor dem Haus deponiert und laufend mittels Traktoranhänger abtransportiert.
Laufend treffen schon Hilfslieferungen und Hilfsangebote ein, sodass am Gemeindeamt eine Koordinierungsstelle eingerichtet wird Es treffen auch die ersten Einheiten des Bundesheeres ein. Der Damm in St. Johann wird durch Pioniere behelfsmäßig geschlossen.
Mitarbeiter der EVN sind laufend – auch per Zille – unterwegs, um die Stromversorgung wieder herzustellen.
Am Nachmittag müssen die Einheiten der 6. KHD (Bezirk Wien-Umgebung, Anm.) abrücken, da es im eigenen Bezirk zu Überschwemmungen kommt."
_____
Der Dammverschluss in St. Johann wird vom Bundesheer unter Zeitdruck vorangetrieben, für die kommenden Tage werden starke Regenfälle am Oberlauf der Donau prognostiziert.